Brief der Preisträgerinnen
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer
An der BGV von gestern Abend durften Ramona, Sybille und ich im Rahmen der Bürgergemeindeversammlung den 9. Ettinger-Preis für die Idee und Organisation der Nachbarschaftshilfe entgegennehmen. Wir möchten es an dieser Stelle deshalb nicht versäumen, uns HERZlich bei euch auch für eure Unterstützung zu bedanken, die nach wie vor sehr wertvoll ist und ohne die es keine Nachbarschaftshilfe gäbe!
Auf der Bühne habe ich so einiges zu diesem Thema gesagt, was wir euch natürlich ebenfalls nicht vorenthalten wollen:
Liebe Ettigerinnen und Ettiger
Wie Sie sich sicher vorstellen können, sind wir drei es eher gewohnt, Preisverleihungen wie z.B. die berühmten «Oscars» im Fernsehen zu gucken als selbst auf der Bühne zu stehen und einen Preis zu bekommen. Aber vielleicht schauen Sie ja diese Fernsehsendung manchmal auch. Und darum wissen Sie sicher, dass einen solche Rede meistens daraus besteht, dass der oder die jeweilig/e SchauspielerIn eine lange Liste mit Personen aufzählt, denen er / sie speziell danken möchte.
Wir würden uns deshalb an dieser Stelle an das vorgegebene «Protokoll» halten und unsere Zeit auf dieser Bühne vor allem dazu nutzen, ein paar grosse Dankeschöns auszusprechen: Die Idee zur Nachbarschaftshilfe in Ettingen, die wir per 14. März 2020 und somit 5 Tage vor dem Lockdown, ins Leben gerufen haben, ist nämlich zwar von mir. Aber alleine wäre so etwas nicht möglich gewesen!
Ich bin nach wie vor sehr dankbar, dass meine zwei Kolleginnen eine nach der anderen dem Projekt beigetreten sind und den Mut hatten zum Mitmachen! Wenn man sich das mal noch in Zahlen vorstellen will: Alles in allem sind wir im Moment bei rund 285 noch vorhandenen Mail-Korrespondenzen und in unseren Whatsapp-Chat haben wir bis dato zu dritt knappe 100'000 Zeichen gebraucht … Sprachnachrichten nicht miteingeschlossen. Zu dritt ist es definitiv einfacher und auch sehr viel unterhaltsamer!
Neben uns dreien sind aber noch sehr viel mehr Leute beteiligt an der Nachbarschaftshilfe:
Als erstes müssen wir hier der Gemeinde Ettingen, insbesondere diversen Gemeinderäten und der Generationenbeauftragten für ihre uneingeschränkte und sehr unbürokratische Unterstützung «e Chränzli winde». Dass wir sogar unter dem Patronat der Gemeinde agieren dürfen, ist ganz sicher nicht selbstverständlich!
Aber auch die Unterstützung des Vereins «Ettige mitenand», der reformierten Kirche Oberwil Therwil Ettingen und der römisch-katholischen Kirche Ettingen ist nach wie vor sehr wertvoll: Diese reicht nämlich vom Ideen-Austausch bis hin zum Finanziellen. Dankeschön an alle unsere Ansprechpersonen für eure immer sehr schnelle, kreative und persönliche Unterstützung!
Die Unterstützung, die wir als Nachbarschaftshilfe bieten, ist aber auch nicht möglich ohne Sie alle, liebe Ettingerinnen und Ettinger:
- Auf der einen Seite die Kreativen und Aktiven, die ihre Zeit und Mittel ohne lange zu überlegen zur Verfügung stellten zum Kinderhüten, Einkaufen, Basteln für die Osternäschtli, Backen, Ideen liefern, Einpacken, Ausliefern, Mittanzen… und hier fängt die Liste erst an.
- Und auf der anderen Seite alle Damen und Herren, die sich in ihr Schicksal fügten und zu Hause bleiben mussten. Die sich trotzdem mit bester Laune bei uns bedankt und sich sehr viele Gedanken auch um uns HelferInnen gemacht haben.
Dankeschön, für die vielen E-Mails, Facebook-Nachrichten, kürzeren und längeren Telefongespräche, Hilfsangebote, Dankeskarten und Gespräche über die Strasse oder ab dem Balkon! Es ist wirklich toll zu sehen, wie unser Dorf lebt. Und was für ein Zeugnis für unsere Dorfgemeinschaft, dass es immer so viel mehr Personen hatte, die hätten helfen können, als solche, die Unterstützung benötigten!
Last but not least: Ein grosses Merci auch an die Bürgergemeinden Ettingen, dass wir den Ettinger-Preis in den Händen halten dürfen! Das Ziel war sicher nicht ein Preis, sondern der Aufbau eines Netzwerks zum Unterstützen während dieser Krise. Und das hätten wir ohne die vielen erwähnten Helferinnen und Helfer nicht geschafft. Dankeschön deshalb nochmals an dieser Stelle!
Als wir am 19. März 2020 unseren ersten Bibo-Artikel mit der Nachbarschaftshilfe veröffentlichten, war die Schweiz schon drei Tage im Lockdown. Und keine von uns wusste, wie lange das dauern wird, wieviel Hilfe tatsächlich nötig sein wird, ob es überhaupt Personen gibt, die helfen würden und was generell noch alles auf uns zukommt. Oder dass wir jetzt in einer starken zweiten Welle sogar die Nachbarschaftshilfe wieder aufleben lassen «müssen». Aber diese Zeit zeigt uns einmal mehr, dass man zusammen mit ein bisschen Initiative und Freundlichkeit viel Freude verbreiten kann.
Darum schliessen wir auch die Rede mit den Worten, die wir immer auf unseren Flyern oder im Bibo als Schlusswort brauchen. Weil sie alles aussagen, was wir uns für unser Dorf nicht nur in dieser Krise wünschen:
«Zämme schaffe mr das!»
Danke.
(Sévérine Gorrengourt)